Frauenherzen schlagen anders

Geschlechterspezifische Unterschiede sind keine Erkenntnis der Neuzeit. Insbesondere im Bereich Herz-Kreislauf wurden diese bisher von der Wissenschaft vernachlässigt. Dem ist nun ein Ende gesetzt. Ein Institut zur Erforschung der geschlechterspezifischen Unterschiede wurde in der Charite Berlin gegründet.Untersucht werden dort in Zukunft nicht nur Differenzen im Bereich Herz-Kreislauf Erkrankungen sondern biologische Ursachen für grundsätzliche Geschlechterunterschiede. Eine neue Studie im Cardiovascular Research Center, Charite Berlin, untersuchte anhand von Mäusen wie sich Cardio Workouts auf das weibliche und männliche Herz auswirken. Über einen Zeitraum von 5 Wochen setzte man die Mäuse verschiedenen körperlichen Aktivitäten aus, mit dem Ergebnis, dass weibliche Mäuse einen höheren Grad an Performance leisten konnten als ihre männlichen Artgenossen. 

Dr. Sebastian Brokat von der Charite Berlin stellte erstaunt fest, dass die weiblichen Mäuse durch das Training innerhalb der Studie ein größeres und stärkeres Herz entwickelten. Diese Art von förderlicher Herzverbesserung, genannt Hypertrophia, unterscheidet sich jedoch von der krankhaften Hypertrophia, einer abnormalen Herzvergrößerung, die sogar zu einem Herzstillstand führen kann. Zusätzlich fand man in diesem Zusammenhang bei den weiblichen Tieren eine Senkung an einem Protein sowie eines bestimmten Markers der Fibrose, die normalerweise vermehrt bei Patienten mit akutem Herzinfarkt gefunden werden.

Eine mögliche Schlussforderung könnte sein, dass Frauen generell einen niedrigeren Wert von diesen beiden Markern im Blut aufweisen und diese durch das Training noch stärker reduziert werden. Das Frauen durchschnittlich 10 Jahre später nach der Menopause einen Infarkt erleiden als Männer, könnte somit auch auf die niedrigeren Markerwerte zurückzuführen sein. Mehr Forschung ist jedoch nötig, um sichere Ergebnisse zu erbringen. Diese geben dann hoffentlich Aufschluss über Zusammenhänge von geschlechterspezifischen Cardio Workouts und Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen.