Definition Herzinfarkt
Der Herzinfarkt oder Myokardinfarkt ist eine meist akute Nekrose eines umschriebenen Herzbezirkes. Das bedeuted, dass infolge einer Durchblutungsstörung Herzmuskelgewebe aufgrund Sauerstoffmangel abstirbt. Die Durchblutungsstörung entsteht durch den Verschluss eines Gefäßes. Das durch einen Herzinfarkt geschädigte und umgebildete Gewebe kann keinerlei Beitrag mehr zur Pumpleistung des Herzens beitragen. Es kann auch nicht mehr in funktionsfähiges Gewebe umgewandelt werden, es ist dauerhaft geschädigt. Das geschädigte Gewebe kann die elektrische Reizausbreitung im Herzen stören und zu schweren Herzrhythmusstörungen führen.
Aussackungen aus den geschädigten Bereichen, so genannte Aneurysmen, können eine Ruptur des Herzens auslösen oder sich zu Thromben ausbilden. Lösen sich diese Thromben, können diese im Gehirn durch Verstopfung wichtiger Gefäße (Embolie) einen Schlaganfall auslösen. Bis zu 6 Wochen nach einem Herzinfarkt ist ein weiterer Re-Infarkt möglich. |
Der Herzinfarkt tritt häufig während oder nach einer starken physischen oder psychischen Belastung infolge der Steigerung des Sauerstoffsbedarfes des Herzmuskels auf. Spürbar ist ein Herzinfarkt durch ein schweres Druckgefühl hinter dem Brustbein mit Brustschmerzen und weiteren austrahlenden Schmerzen in Schulter, Arm, Hals, Rücken oder linker Bauchseite. Hinzu kommt ein Angst- oder Vernichtungsgefühl. Messbare Anzeichen sind ein niedriger Blutdruck, kleiner Puls, Bläse und kalter Schweiß.
Auslösende Faktoren für einen Herzinfarkt
Auslöser für einen Herzinfarkt können ischämische Herzerkrankungen (angina pectoris, Sklerose, Verkalkung der Herzgefäße), Herzrhythmusstörungen z.B. bei Tachykardie, Bradykardy oder Fehlfunktion des Herschrittmachers, Entzündungserkrankungen infolge eines Infektes am Herzen (myocarditis) und angeborene oder erworbene Herzfehler sein.
Folgende Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen, die zu einem Herzinfarkt führen können:
- Nikotinmißbrauch (Rauchen),
- Bluthochdruck (Hypertonie),
- Übergewichtigkeit,
- anhaltender Stress, Überbelastung,
- Bewegungsmangel und
- erbliche Faktoren.
Ein weiterer Risikofaktor, einen Herzinfarkt zu erleiden ist eine Diabetes-Erkrankung (diabetes mellitus).
Bleibende Schäden nach einem Herzinfarkt
Bei 80-90% aller Herzinfarktfälle treten Herzrhythmusstörungen innerhalb der ersten 72 Stunden auf. 25% aller Herzinfarktpatienten entwickeln eine Linksherzinsuffizienz. In 15% aller Fälle kommt es zu einem kardiogenen Schock. Eine Herzwandruptur in Folge des Herzinfarktes ist in 10% aller Todesfälle der Grund für das versterben des Patienten. Weitere Komplikationen können Septumperforation, Papillarmuskelabriß, Perikaditis sowie das Postmyokardinfarktsyndrom sein.
Eine mögliche Spätkomplikation ist ein Herzwandaneurysma, welches Herzinsuffizienz, arterielle Embolien und Tachyarrtymien zur Folge haben kann. Innerhalb der ersten 6 Wochen nach einem Herzinfarkt versterben bis zu 25% der betroffenen Patienten.